„Mir gefallen deine Bilder nicht!“

Lasst uns mal über ein Horror-Szenario eines jeden Fotografen sprechen: Man vergisst die Speicherkarte in seine Kamera zu stecken und hat am Ende des Tages genau kein Foto? Nein, das meine ich nicht. Das ist zwar auch ein typischer Fotografen-Alptraum, aber gleichzeitig so ein klarer Fall von grob fahrlässigem Verhalten, dass selbst die Judikatur dafür Regelungen, sprich Schadensersatzansprüche, vorsieht.

Nein, ich rede von etwas, das jedem Fotografen passieren kann, egal ob jung oder alt, erfahren oder Amateur, aber nicht greifbar und doch höchst unangenehm ist: Was passiert, wenn dem Kunden – trotz aller Bemühungen und handwerklich einwandfreier Leistung seitens des Fotografen – die Bilder einfach nicht gefallen? Ist dann der Kunde einfach selbst Schuld oder sollte der Fotograf ganz nach dem Motto „der Kunde ist König“ auf sein Honorar verzichten?

Für uns alle ist es praktisch selbstverständlich geworden. Man kauft etwas ein, kommt wenig später drauf, dass es doch nicht so ganz den Erwartungen entspricht und gibt es zurück, meist sogar ohne Angabe von Gründen. Selbstverständlich bekommt man auch sein Geld zurück inkl. einem freundlichen Lächeln oder erhält zumindest einen Gutschein. Bei Fotografen oder anderen Dienstleistern ist so ein Fall etwas komplizierter. Dieser hatte schließlich trotzdem seinen Arbeitsaufwand, kann die Bilder schlecht einem anderen Kunden weiterverkaufen und hatte objektiv betrachtet auch keinen Fehler gemacht (zumindest gehe ich in diesem Beitrag davon aus). Für einen großen Konzern mag eine solche Beanstandung eine Lappalie sein, für eine Einzelperson ist so ein (unverschuldeter) Ausfall mitunter schon recht schmerzhaft.

Um diesen „worst case“ von vorne herein möglichst zu vermeiden, würde ich erstmals jedem Kunden raten, sich vor einem Fotoshooting das Portfolio des Fotografen genau anzusehen. Entsprechen die Bilder dem persönlichen Geschmack? Gibt es vereinzelt Bilder, die dich weniger ansprechen und warum? Mach dir klar, was dir gefällt und was nicht. Als nächstes würde ich den Fotografen unter die Lupe nehmen. Kann er eine gewisse Erfahrung und Qualifikation vorweisen oder handelt es sich um einen Hobbyfotografen, der erst kürzlich mit dem Fotografieren begonnen hat? Was sind deine Ansprüche an ihn? Wie sieht es mit technischer Sicherheit aus, gibt es z.B. eine Ersatzkamera? Zu guter Letzt würde ich ein persönliches Kennenlernen empfehlen, um zu sehen, ob die Sympathie stimmt und dabei nochmal alle Wünsche klar kommunizieren.

Juristisch gesehen, gibt es kein „Recht auf Schönheit“.

Fotografen empfehle ich alle Eventualitäten anzusprechen und im Idealfall irgendwo schriftlich festzuhalten (z.B. Vertrag, AGBs,..), insbesondere bei nicht wiederholbaren oder höherpreisigen Aufträgen. Die Frage „Was passiert, wenn dem Kunden die Bilder (trotz technisch ordentlicher Arbeit) nicht gefallen“, ist genauso legitim, wie: Was passiert im Falle einer Krankheit, Panne oder – topaktuell – einer angeordneten Quarantäne. Auch wenn man darüber nicht gerne spricht, so schafft alles was geregelt wurde – sei es auch noch so unwahrscheinlich – sowohl für den Fotografen als auch für den Kunden Klarheit. Und Klarheit ist besser als böse Überraschungen, finde ich. Auch während des Shootings kann man sich etwas „absichern“ und gleichzeitig dem Kunden ein gutes Gefühl geben, indem man ihm immer mal wieder einen Blick auf das Kameradisplay erlaubt.

Wenn das Szenario des Nichtgefallens eintritt, ohne dass es zuvor besprochen oder geregelt wurde, würde ich persönlich raten „Schadensbegrenzung“ im beiderseitigen Einvernehmen zu betreiben. Entscheidend ist dabei sicher, was genau und wieviel dem Kunden nicht gefällt und ob er auch bemüht ist, eine Lösung für das Problem zu finden. Juristisch gesehen, gibt es kein „Recht auf Schönheit“, das heißt das bloße Nichtgefallen von Bildern ist kein Grund für eine Schadensersatzleistung o.ä. Nichts desto trotz möchte der Fotograf den Kunden im Regelfall zufriedenstellen. Was gibt es für Möglichkeiten?

  • Geht es nur um 1-2 Bilder, bei denen bspw. der Ausdruck als unschön empfunden wird o.ä., können vielleicht einfach andere Bilder des Shootings hergenommen und bearbeitet werden.
  • Betrifft es viele Bilder, wäre evtl. die Wiederholung des Shootings eine Lösung, sofern möglich. Zuvor müsste der Kunde jedoch schon genau sagen können, was ihn an den Bildern stört und wie er sie sich stattdessen vorstellt.
  • Vielleicht lag es aber auch nur an der Bildbearbeitung. Momentan wenden viele Fotografen spezielle „Looks“ an, die die Bilder mal nostalgisch, mal sehr kontrastreich wirken lassen. Wenn nur dieser Look, Farben, Kontrast, Helligkeit, Ausschnitt o.ä. nicht gefällt, kann man die Bilder meist ohne größeren Aufwand „retten“.
  • Alternativ gibt es natürlich noch die Möglichkeit eines Rabatts. Bei kleinen Beanstandungen kann das durchaus eine vertretbare Lösung sein, allgemein wäre ich damit aber vorsichtig. Kundenzufriedenheit ist wichtig, aber auch die hat ihre Grenzen.

Mein Fazit: Bei Meinungsverschiedenheiten, egal ob groß oder klein, sollte man miteinander reden, den Urachen auf den Grund gehen und versuchen eine Lösung zu finden. Der Kunde hat das Recht auf eine ordentliche Leistung – der Fotograf auf eine ordentliche Bezahlung.


Wieviel darf ein Fotograf kosten?

Diese Frage beschäftigt gewiss jeden Kunden und auch Fotografen machen sich natürlich Gedanken über ihre Preisgestaltung. Wieviel darf ein Fotograf kosten? Was sind Dumpingpreise, was ist überteuert, was ist fair und warum sieht das eigentlich jeder ganz anders?

Fakt ist, viele Fotografen führen gar keine öffentliche Preisliste, da gibts weder Pakete noch irgendwas auf Stundenbasis, da steht allhöchstens etwas von „individuellem Angebot auf Nachfrage“. Die meisten Kunden – ich gehe hier von Privatkunden mit Interesse für Hochzeitsfotos, Portraits o.ä. aus – wollen hingegen Klarheit und das möglichst sofort. Wer möchte schon 10 Anfragen versenden und mehrere Tage auf ein Angebot warten, um schlussendlich Äpfel mit Birnen vergleichen zu müssen. Wenn du dann noch eine Fructoseintoleranz hast, tja dann gute Nacht.

Spaß beiseite, natürlich bekommst du beim Fotografen kein Obst serviert, zumindest nicht in erster Linie, aber es gibt tatsächlich sehr unterschiedliche Leistungen und zum Teil gravierende Preisunterschiede. Ein einstündiges Fotoshooting gibt es bestimmt schon ab 50,00 EUR zu haben, während ein anderer Fotograf gut und gerne das 10-fache dafür in Rechnung stellt. Beim einen Fotografen erhälst du alle Bilder des Fotoshootings per Download-Link, beim nächsten bekommst du 200 Fotos auf einem USB und beim dritten erhälst du eine erlesene Auswahl an Bildern als ausbearbeitete Fotos auf die Hand. Der erste macht womöglich gar keine Bildbearbeitung, der zweite lässt ein Programm drüberlaufen und der dritte sitzt an jedem Bild nochmals Stunden dran – das sieht niemand, aber man sieht es! Was für ein Wortspiel.

Um all diese unterschiedlichen Leistungen miteinander vergleichen zu können (sofern das überhaupt möglich ist), müssen die Angebote auf einen gemeinsamen Nenner gebracht werden. Genau das hat die Plattform Hochzeit.click gemacht und sich dem Thema „Durchschnittliche Kosten für Hochzeitsfotografen in Vorarlberg“ angenommen. Für die fotografische Begleitung einer 12-stündigen Hochzeit (ohne Alben o.ä.) gibt es demnach 3 Preisklassen:

  • Günstig: bis 1.500,00 EUR
  • Mittelpreisig: ca. 2.500,00 EUR
  • Exklusiv: ab 3.500,00 EUR

Ich weiß nicht wie es euch geht, aber ich persönlich mag Klarheit. Mag sein, dass man bei so manch einem Angebot erstmal schlucken muss, insbesondere wenn man sich zuvor noch nie mit der Materie auseinandergesetzt hat (bei unserem Hausbau musste ich mehrmals schlucken). Letztendlich kann man sich aber durch Preis- und Leistungsvergleiche ziemlich schnell ein Bild davon machen, welche Leistung und Qualität man für welchen Preis erhält und auch, warum die Kosten so sind wie sie sind. So muss man nur noch für sich entscheiden, was einem gefällt und wieviel man bereit ist, dafür auszugeben.

Warum die Preise derart unterschiedlich ausfallen hat vielerlei Gründe. Da spielen mitunter Faktoren wie Ausbildung, Erfahrung, Qualität, Equipment, Strategie, Haupt-/Nebenberuf, Fixkosten uvm. eine Rolle. Auch die Nachfrage regelt das Angebot. Sicher ist, dass ein Fotograf mit zu hoch oder zu niedrig kalkulierten Preisen auf Dauer nicht überleben wird, denn entweder macht er ein Minusgeschäft oder gar keines, da die Kunden ausbleiben. Sicher ist auch, dass Kunden oftmals nur die Spitze des Eisbergs sehen und nicht, was alles an Vor- und Nacharbeit für den Fotografen anfällt. Wer den Aufwand einer Arbeit oder eines Produkts hingegen kennt und schätzt – ganz egal in welcher Branche – ist auch eher bereit, dafür einen angemessenen Preis zu bezahlen. Vielleicht sollten wir uns aber auch nicht immer nur fragen „welcher Preis ist angemessen“ sondern „was ist es uns wert?“

Vielleicht sollten wir uns nicht immer nur fragen „welcher Preis ist angemessen“ sondern „was ist es uns wert?“

Würde mein Haus in Flammen stehen, so würde ich (nach Mensch und Tier) als erstes mein Hochzeitsalbum und jene der Kinder retten – sie sind für mich unbezahlbar. Fotos haben für mich eben einen sehr hohen Stellenwert. Für andere ist es das Auto, ihr Haustier oder vielleicht die Playstation. Je höher der Stellenwert, desto höher die Bereitschaft, dafür Geld auszugeben, völlig egal was die restliche Welt davon hält.

Fazit: In fast allen Bereichen des Lebens gibt es etwas für wenig Geld, etwas für die goldene Mitte und exklusive Angebote und wie überall ist es eine Frage des Anspruchs, des Geschmacks und auch des Geldbeutels, was für dich persönlich ein Fotograf kosten darf. Gott sei Dank ist der Markt groß und bestimmt für jeden Kunden etwas passendes dabei.

Was würdet ihr vor den Flammen retten?


Bist du schon fotogen oder wirst du es noch?

„Ich bin nicht fotogen“ – ein Satz, den Fotografen immer wieder zu hören bekommen, doch gibt es wirklich unfotogene Menschen? Ist das so etwas wie ein Gen, das einem fehlt oder liegt es gar an der Unfähigkeit des Fotografen?

Um nicht lange um den heißen Brei herum zu reden: Ja, Menschen wirken tatsächlich unterschiedlich vor der Kamera und nein, das hat nichts mit Schönheit zu tun. Der ein oder andere von euch hat bestimmt schon einmal „Germany`s next Topmodel“ (eine Castingshow des Senders Pro7) gesehen oder wurde von der Freundin dazu genötigt. Dort wimmelt es von hübschen Mädchen, die alle etwas an sich haben (ausgenommen von Speckröllchen natürlich). Trotz ihrem Aussehen, hagelt es für so manche Kandidatin viel Kritik bei den Fotoshootings. Woran liegts?

Zuerst einmal muss man wissen, was „fotogen“ eigentlich bedeutet. Dieses kleine Wörtchen bezeichnet umgangssprachlich Menschen, die vor der Kamera bzw. auf Fotos gut wirken. Doch ist das alles nur Zufall? Schon Albert Einstein soll einmal gesagt haben: „Gott würfelt nicht“, so gibt es auch in der Fotografie Faktoren, die die Bildwirkung positiv beieinflussen. Damit kann man zwar einen Mr. Bean nicht unbedingt in ein angesehenes Männermodel verwandeln, aber nur damit ist es erst möglich, eine Person von ihrer Schokoladenseite zu zeigen. Schon kleine Pose- oder Perspektivenwechsel reichen meist aus, um Personen oder Dinge vorteilhafter darzustellen und genau darum gehts. Menschen, die auf Bildern gut rüber kommen, wenden diese Grundregeln bewusst oder unbewusst an – also nein, es ist nicht alles nur Zufall. Das beste Beispiel dafür sind „Influencer“. Das sind Menschen wie du und ich, die es nur unheimlich gut verstehen, sich perfekt in Szene zu setzen.


Das beste Mittel, um vor der Kamera sympathisch und authentisch zu wirken, ist Wohlbefinden (und gutes Licht).


Damit auch deine Selfie`s oder Schnappschüsse von Freunden und Familie gleich deutlich besser wirken, gibts hier meine Top 5 Empfehlungen für gelungene Portraits:

  1. LICHT:
    Wie man am Titelbild unschwer erkennen kann, ist die Wahl des richtigen Lichts von entscheidender Bedeutung. Dabei geht es nicht darum, immer ein „Rembrandt Licht“ suchen oder erzeugen zu müssen, sondern darum, das beste aus der vorhandenen (Licht)Situation herauszuholen. Hartes Licht sorgt für harte Kontraste und betont gnadenlos alle Unebenheiten. Weiches Licht hingegen, etwa bei Schatten oder mithilfe eines Diffusors, sorgt für eine gleichmäßige Ausleuchtung und sanfte Konturen – das schmeichelt jedem Gesicht. Ganz schwierig wird es bei hartem Licht von oben (z.B. bei Mittagssonne) oder bei Gegenlicht. Natürlich gibt es Situationen, in denen man genau diese Lichtstimmung haben möchte, so wirken Babybauchbilder oder Männerportraits durch hohe Kontraste besonders spannend, allerdings benötigt man dafür schon etwas Übung.

  2. AUSDRUCK & POSE:
    Da gibt es etwas, das nennt sich Körpersprache – ein Sammelsurium aus Körperhaltung, Gestik, Mimik, Wohlbefinden uvm. Wer den Kopf hängen lässt wirkt traurig, wer sich zwingt zu lächeln, wirkt aufgesetzt usw. Das beste Mittel, um vor der Kamera sympathisch und authentisch zu wirken, ist Wohlbefinden und Selbstsicherheit (abgesehen von gutem Licht). Genau das haben Influencer! Sie lieben was sie tun, es macht ihnen Spaß und das sieht man auf den Bildern. Darum zieh dir etwas an, worin du dich wohl fühlst, mach dich zurecht und such dir ein ruhiges Plätzchen, wo du ungestört bist. Bei Kindern funktionieren Portraits am besten, wenn sie spielerisch entstehen, zB beim Waldspaziergang oder an einem ruhigen Fischersee. Die Fotos werden zur Nebensache und wirken dadurch besonders authentisch.

    Posetechnisch empfiehlt es sich, den Körper inkl. Kopf leicht einzudrehen und ein Bein anzuwinkeln. Die Schultern zurück nehmen, das Kinn leicht anheben, den Mund etwas öffnen, ein freundliches Lächeln darf nicht fehlen, die Augen bewusst öffnen, Körperspannung halten und dabei im Gesicht entspannt bleiben – total easy oder? In der Theorie mag das ja alles stimmen, aber für den privaten Bereich empfehle ich, es nicht zu übertreiben. Bleibt locker und denkt an etwas schönes. Als Fotograf eines Paarshootings hilft es z.B. das Paar zu fragen, wie sie sich kennengelernt haben, wer den ersten Schritt gemacht hat, den ersten Kuss – da kommt das Lächeln von ganz alleine.

    Was die Arme angeht, kannst du alles damit ausprobieren, außgenommen sie lieblos hängen zu lassen. Versuch doch mal dir eine Haarsträhne aus dem Gesicht zu wischen, das Kinn leicht zu berühren, mit der Brille zu spielen. Du kannst sie an die Hüfte legen, in die Gesäßtasche stecken, etwas halten oder dich an die Wand lehnen. Arme und Beine sind keine lästigen Überbleibsel, sondern können wunderbar als Gestaltungsmittel eingesetzt werden.
  3. HINTERGRUND:
    So manch ein Foto-Fauxpas ist einem nichtbeachteten Hintergrund geschuldet. Für Einsteiger gilt daher der Leitspruch „weniger ist mehr“. Zu viele Informationen wirken unruhig oder lenken die Aufmerksamkeit weg vom eigentlichen Hauptmotiv hin zum schmutzigen Geschirr im Hintergrund (googelt mal bitte „peinliche Selfies“ – ihr werdet überrascht sein).
  4. SCHÄRFE:
    Fotografen haben gerne den Ruf von freiheitsliebenden Rockstars. Nichts desto trotz gibt es auch in der Fotografie Regeln, an die wir uns halten (oder ganz bewusst brechen) und das mit gutem Grund: sie helfen uns, Bilder hochwertiger und spannender wirken zu lassen. Eine Grundregel bei klassischen Portraitaufnahmen ist, dass die Augen scharf dargestellt sein müssen (genauer genommen das zum Betrachter nächstgelegene Auge). Mit den früheren Fotoapparaten gab es dieses Problem praktisch nicht, da das gesamte Bild von vorne bis hinten scharf (oder verwackelt) abgebildet wurde. Heute verfügen jedoch schon die meisten Handys über Kameras, mit denen Tiefenschärfe erzeugt werden kann – eines der wunderbarsten Gestaltungsmittel. Dadurch wird der Hintergrund unscharf abgebildet und auf das reduziert was er ist, eine hübsche Nebensache. Das wesentliche Bildelement hingegen, in diesem Fall die portraitierte Person, wird scharf dargestellt und damit in den Fokus gerückt.
  5. BILDKOMPOSITION & AUSSCHNITT:
    Ganz klassisch ist es, die portraitierte Person immer genau in der Mitte des Bildes anzusiedeln und rundherum (zu) viel Platz zu lassen – auf Dauer etwas langweilig. Hier hilft die „Drittelregel“ ungemein. Versuch doch mal, die Person ins linke oder rechte Drittel des Bildes zu setzen, je nach Blickrichtung, Hintergrund oder anderen Bildelementen. Das selbe gilt für den Horizont. Linien, egal welcher Art, sollten im Idealfall gerade ausgerichtet sein. Experimente mit Schrägen oder was auch immer sind natürlich eine willkommene Abwechslung, diese sollten aber ganz bewusst und eindeutig eingesetzt werden, nicht versehentlich oder halbherzig. Zum Ausschnitt sei noch kurz und knapp gesagt: Unwesentliches weglassen und nach Möglichkeit nicht durch Gliedmaßen oder Gelenke schneiden.

FAZIT: Gute Laune, gutes Licht und etwas Experimentierfreudigkeit sind die einfachsten und gleichzeitig effektivsten Mittel, um bessere Bilder von dir oder deinen Liebsten zu machen. Wer zudem noch ein paar Grundregeln und Tricks der Fotografie beherzigt, wird bestimmt auch einen spürbaren Unterschied in der Qualität seiner Bilder erleben.

Es ist also wie immer ein Zusammenspiel von Model und Fotograf, was ein gelungenes Bild (bzw. eine fotogen wirkende Person) ausmacht und wieder eine Bestätigung dafür, dass die Chemie und das Wohlbefinden allesentscheiden sind. Da bekommt man doch gleich Lust, ein paar schöne Fotos zu machen, nicht wahr?


Was du nie zu einem Fotografen sagen solltest

Es gibt Aussagen, die auf den ersten Blick oder besser gesagt auf den ersten Klang, ganz unscheinbar wirken, aber bei genauerer Analyse fatal enden können.

Frauen kennen dieses Problem. Sag einem Frisör, am besten noch einem, der dich nicht kennt: „Schneid soviel ab, wie du meinst“, dann hat der Frisörbesuch mehr mit einem Lottospiel gemein als du denkst. Vielleicht fallen nur die Spitzen, vielleicht siehst du am Ende des Tages aber aus wie Sinead O’Connor in ihrem Video zu „Nothing compares to you“. Und das schlimmste daran: Der Frisör kann nicht einmal etwas dafür, er tat schließlich nur, was du ihm gesagt hast.

Auch Fotografen kennen sie nur zu gut. Ich nenne sie liebevoll „ANNA`s“, was für „allgemein nicht nützliche Aussagen“ steht. Die beliebtesten hier zur Veranschaulichung:

„Ich brauche nur schnell..“
Schnell.. fährt Valentino Rossi in der Moto GP. Fotografieren sollte man nach Möglichkeit ohne Zeitdruck. Zudem sieht der Kunde meist nur die Spitze des Eisberges. Was für den Fotografen davor oder danach noch an Arbeit anfällt, wird – schnell – vergessen.

„Nur ein Foto“
Merke: Für den Fotografen ist es niemals nur ein Foto und der Aufwand für E-Mail-Verkehr, Vorbereitung, Erstgespräch, Bildidee, Setauswahl/-aufbau, ggf. Anfahrt uvm. ist für den Fotografen nahezu gleich hoch, unabhängig der Fotoanzahl.

„Mir gefällt alles“.
Zugegegeben, als Laie tut man sich manchmal schwer zu sagen, was einem eigentlich genau gefällt und was nicht, außerdem mögen es Fotografen ja auch, bei ihrer Arbeit etwas Spielraum zu bekommen. Doch umso klarer der Kunde seine Wünsche mitteilt, umso eher werden seine Erwartungen erfüllt. Gerade bei wichtigen, nicht wiederholbaren Anlässen wie einer Hochzeit, ist Kommunikation daher immens wichtig.

„Es muss nichts besonderes sein“.
Natürlich muss es besonders sein, ansonsten könnte man gleich sein Handy dem nächstbesten Passanten in die Hand drücken und ihn um einen Schnappschuss bitten. Zudem haben vermutlich die wenigsten Fotografen einen Knopf auf dem steht: „Heute nur halbe Leistung“.

„Genau wie auf diesem Foto“.
Beispielbilder sind eine tolle Sache. Dadurch kann sich der Fotograf eine Vorstellung davon machen, was dir gefällt und was nicht, auch ohne, dass du es klar benennen kannst. Allerdings dienen Beispielbilder nur der Orientierung. Jeder Fotograf hat seinen eigenen Stil, außerdem wirkt jede Person anders, selbst bei den gleichen Bedingungen – daher bitte nicht zu sehr auf eine Vorlage versteifen.

„Du bist doch Fotograf.. ich brauche ein Foto von meinem Hund“.
Fotograf ist nicht gleich Fotograf. So wie auch Lehrer, Ärzte oder Anwälte ihre Fachgebiete haben, so spezialisieren sich auch die allermeisten Fotografen irgendwann auf einen oder ein paar wenige Bereiche, die ihnen besonders liegen.

Was dem Fotografen hingegen weiterhilft, sind Informationen, die er ohne deine Mithilfe nicht wissen kann. Magst du z.B. Detailaufnahmen, extravagante Perspektiven oder gefällt dir viel Kulisse ums Geschehen herum? Magst du es romantisch oder hälst du es lieber schlicht? Gibt es etwas, das dich an dir selbst stört (was anderen womöglich gar nicht auffällt) oder hast du bspw. Bedenken wegen einer kleinen Narbe? Sprich all diese Dinge offen an. Vieles kann der Fotograf bereits bei der Bildaufnahme berücksichtigen, andere Kleinigkeiten können ggf. mit Bildbearbeitungsprogrammen angepasst werden.

Kommunikation ist also der Schlüssel zum Erfolg. Man muss nur sagen was man haben möchte und bekommt es dann auch? Leider ist es in der Praxis nicht immer ganz so einfach..

Auch ich war mal jung und zum ersten Mal bei einem Fotografen. Schüchtern zeigte ich ihm 2-3 Beispielbilder. Wir haben gelernt, Beispielbilder sind eine gute Sache – das Problem war nur, dass die Bilder absolut nicht zu mir passten. Es waren schwarz-weiß-Aufnahmen mit sehr harten Kontrasten, harten Posen und hartem Ausdruck. Außerdem handelte es sich um Models. Models, die einen schätzungsweise 2-stündigen Visagisten- und Frisörmarathon hinter sich hatten und die vor Selbstbewusstsein nur so strotzen. Ich äh, war kein Model. Ich war mit 16 eher so das normale 08/15-Mädchen. Gestrotzt habe ich höchstens vor Unbeholfenheit und eine „VISA“ war für mich eine Plastikkarte. Das Resultat: Ich fühlte mich während des gesamten Shootings über unwohl und die Bilder wirkten am Ende, naja.. eben nicht so, wie ich mir das vorgestellt hatte.

Genau aus diesem Grund ist es so wichtig, dass die Chemie zwischen euch stimmt. Such dir also einen Fotografen, dessen Bilder dir gefallen. Ein professioneller Fotograf verfügt über ein Portfolio, d.h. eine Sammlung mit einigen seiner Bilder. Such dir aber vor allem einen Fotografen, bei dem du dich wohl fühlst! Scheue dich nicht ihm deine Wünsche, Erwartungen oder Bedenken mitzuteilen. Lerne ihn vorab persönlich kennen, zumindest bei wichtigen Anlässen. Er muss sich Zeit für dich nehmen – vor, während und nach dem Auftrag. Durch eine ungezwungene Atmosphäre wirst du dich sicher fühlen und eine allenfalls vorhandene Kamerascheu schnell ablegen (mehr Tipps, wie man mit wenig Aufwand bessere Fotos machen kann, gibts in meinem nächsten Beitrag).

Mein Fazit: Ein guter Fotograf möchte nicht nur gute Fotos machen, sondern vor allem seine Kunden zufrieden stellen, und du kannst ihm aktiv dabei helfen. Hast du spontane Ideen, setzt sie der Fotograf bestimmt gerne um. Umgekehrt kann es mal vorkommen, dass eine Pose nicht so wirkt wie gedacht. Dann sollte man offen für Neues sein – du bist schließlich kein Beispielbild, sondern einzigartig!


Hochzeit in Zeiten von Corona?

Corona. Puh, heikles Thema. Kaum etwas wird derzeit so heiß diskutiert und kann gleichzeitig nicht mehr gehört werden wie Covid-19. Gefühlsmäßig gibt es hierbei nur schwarz oder weiß, bist du dafür oder dagegen, gehörst du zu denen, die sich ihrer Freiheit berauben lassen oder bist du ein Verschwörungstheoretiker? Ich finde, der Virus hat schon genug Schaden angerichtet, gegenseitige Anfeindungen helfen hier nicht weiter.

Viele Brautpaare haben bereits ihre Hochzeit verschoben und wissen dennoch nicht sicher, ob sie nächstes Jahr planmäßig stattfinden wird. Andere wiederum haben ihren Termin heuer noch vor sich und hoffen, dass alles klappt. Vielleicht steigen die Zahlen wieder, vielleicht gibt es lokale Quarantänen oder strengere Vorgaben bei Veranstaltungen, vielleicht wird aber auch alles gut?

Ungewissheit ist jedenfalls etwas, was man bei der Planung der eigenen Traumhochzeit einfach nicht gebrauchen kann. Es reicht doch wirklich, wenn man sich als Braut ums Wetter sorgen muss, und das bitte wochenlang! So wie das tägliche Zähneputzen wird der Blick auf den Wetterbericht nämlich zur allabendlichen Routinemaßnahme. Ich weiß, wovon ich spreche, ich war auch mal eine Braut.

Menschen, die bereits geheiratet haben oder noch lange nichts davon wissen wollen, ist die Tragweite dieser Thematik wahrscheinlich nicht bewusst. Aber für viele Betroffene ist eine Hochzeit mehr als nur ein Termin, der schlimmstenfalls eben verschoben werden muss.

Da wartet man erstmal Monate oder gar Jahre auf seinen Antrag (Zwinker zu meinem Mann) und dann kommt eine lange und emotionsgeladene Zeit der Planung. Erst sind es nur grobe Überlegungen, dann folgen Gespräche, vielleicht auch mal Meinungsverschiedenheiten, bald schon hat man konkrete Vorstellungen, beginnt mit Anfragen, erhält Absagen, Termine werden vereinbart, Probeessen, Kleiderproben und Eheseminare besucht. Man braucht Ringe, Blumen, einen Frisör, ein Kleid, eine Location, ein Menü, eine Hochzeitstorte. Nicht zu vergessen die Band, Fotograf, Videograf, ggf. eine Kirche und einen Pfarrer – modern und sympathisch muss er natürlich auch sein. Kirche setzt wiederum Blumenschmuck und Sänger voraus und ein Programmheft muss her. Die Gestaltung von Programmheften, Menükarten und Einladungskarten, werden von vielen Bräuten oft stundenlang, über Tage hinweg, bis ins kleinste Detail, liebevoll kreiert, aufeinander abgestimmt und Letzteres auch noch persönlich überreicht. All das erfordert ein unglaubliches Maß an Organisation, Zeit und Emotionen, neben dem ohnehin schon ausgelasteten Berufs- und Beziehungsalltag. Spätestens jetzt sollte jedem klar sein, warum Weddingplaner boomen.

Und dann.. wenn endlich alle wichtigen Termine und Dienstleister stehen, die Gäste geladen sind, dann soll die Hochzeit „eben verschoben werden“? Das klingt nicht nur frustrierend, das ist es auch! Alle so mühevoll geplanten Dinge, müssen überdacht und neu vereinbart werden. Soll man umplanen, die Feier klein halten oder alles aufschieben? Wie auch immer ihr euch entscheidet, mit Frust sollte niemand heiraten. An dieser Stelle, möchte ich euch eine kleine Geschichte erzählen. Den zukünftigen Brautpaaren und Romantikern unter euch soll sie etwas Zuversicht schenken, alle anderen werden gleich die Augen verdrehn, doch die Moral von der Geschichte werdet auch ihr mögen:

Über soziale Medien habe ich von einer Hochzeit erfahren, die trotz dem damaligen Kontaktverbot zu einem unvergesslichen Event wurde. Das Brautpaar stellte sich bereits darauf ein, nach der schlichten, standesamtlichen Hochzeit, bei der neben dem Brautpaar ausschließlich die Standesbeamtin und die Trauzeugen anwesend waren, alleine nach Hause zu fahren. Stattdessen begann eine unglaubliche Schnitzeljagdt. Das Brautpaar wurde mit liebevollen Botschaften und Aufgaben von einer Adresse zur nächsten geschickt. Jeder Haushalt bereitete ein Ständchen, ein Gedicht, einen Sketch, eine Fotoleinwand oder sonst etwas ganz persönliches für das Brautpaar vor. Es gab eine Hochzeitstorte, es gab ein vorbereitetes Dinner for 2, es gab Kerzen und es gab einen Hochzeitstanz – unter großem Applaus der gesamten Anwohner. Vor allem aber gab es eines: Viele Freudentränen und das unbezahlbare Gefühl von Liebe und tiefer Freundschaft. Das Brautpaar kam erst spät abends nach Hause, nachdem sie mit all ihre Freunden und Familienmitgliedern – mit etwas Abstand – den schönsten Tag ihres Lebens gefeiert haben.

Genau darum geht es doch bei der Liebe und Ehe. Das Schöne zu feiern und die Hürden gemeinsam zu meistern, unter dem starken Zusammenhalt der Familie und Freunde. Ein Hoch auf euch!


„Jetzt drück endlich ab!“

Vor ein paar Jahren war ich mal ausnahmsweise als Gast und nicht als Fotografin auf einer Hochzeit. Das passiert leider – oder glücklichereweise – nicht so oft. Jedenfalls durfte ich den Zauber eines solchen Tages ganz entspannt genießen, trinken was ich wollte, sitzen wann ich wollte, die Toilette aufsuchen wann ich musste und bei romantischen Liedern in eigenen Erinnerungen schwelgen, anstatt mich taff aufs Hier und Jetzt zu konzentrieren. Es war eine richtig schicke Hochzeit in Kitzbühel, mit allem was dazu gehört, aber nicht etwa abgehoben oder so, nein. Die gesamte Atmosphäre war sehr entspannt, zumindest bis zu einem einprägsamen Erlebnis.

Nach der kirchlichen Trauung folgte ein kurzer Fußmarsch zu einem nahegelegenen, idyllischen Plätzchen, wo die Agape stattfand. Es gab eine großzügige Wiese und eine Art bewirtschafteter Stadl mit ausreichend Sitzmöglichkeiten. Allerdings war es ein heißer Tag, die Sonne brannte erbarmungslos herab und es gab keine Wolke weit und breit. Natürlich kam ich nicht ganz aus, meine Kollegin, die Fotografin dieser Hochzeit, immer mal wieder bei ihrer Arbeit zu beobachten. Irgendwann ging sie dann durch die Menge und kündigte jedem freudlich an, dass in 10 Minuten das Gruppenfoto gemacht wird und man sich bitte bereithalten möge – so wie es ein professioneller Fotograf eben macht. Soweit so gut.

Wie es bei Gruppenfotos nun mal so ist – ich nenne es das „Gruppenfoto-Phänomen“ – gibt es nahezu auf jeder größeren Hochzeit eine Hand voll Gäste, die genau zu diesem Zeitpunkt noch mal schnell die Toilette aufsuchen, noch eine rauchen, oder sich bewusst vom Gruppenfoto abwenden möchte, nach dem Motto „ich muss da nicht oben sein“.

Das Problem an der Sache ist nur, dass 2/3 der Gäste folgsam den ausgewählten Ort des Geschehens zur vereinbarten Zeit aufsuchen und geduldig warten, während man eben das restliche Drittel nochmals um ihre Anwesenheit bitten muss. Und insbesondere an einem heißen Tag wie diesem, können bereits wenige Minuten darüber entscheiden, ob die Stimmung bleibt oder kippt. Irgendwie auch verständlich, schließlich war es doch gerade so gemütlich im Schatten, bei einem kalten Bier und netter Gesellschaft.

Das Ziel des Fotografen ist es natürlich nicht, die Gäste damit zu verärgern, sondern er möchte – für das Brautpaar – ein Bild erschaffen, auf dem zum Teil über 100 Personen nicht nur erahnt werden können, sondern gut erkennbar und im Idealfall vorteilhaft abbelichtet werden. Zudem soll nicht nur jede Person für sich alleine glänzen, sondern das große Ganze harmonisch wirken. Dieses Gesamtkunstwerk sollte dann noch am besten von einer tollen Kulisse umrahmt werden. Dazu muss die Gruppe in Position gebracht werden, und das möglichst schnell.

An dieser Stelle: Schonmal versucht, 3 Kinder gleichzeitig zu fotografieren?

Um dieses ambitionierte Vorhaben erfolgreich umzusetzen, zermartert sich der Fotograf im Regelfall schon lange vorher seinen Kopf, wo nun die beste Stelle dafür sein könnte, wo z.B. eine Erhöhung ist, um die Personen auf verschiedene Ebenen zu bringen (denn 100 Personen nebeneinander oder hintereinander, funktioniert nur in der Theorie). Zudem sollten die Gäste nicht von der Sonne geblendet werden, Gegenlicht ist auch nicht ideal, Halbschatten ebenfalls so lala. Schatten? Schatten! Das oder ein leicht bedeckter Himmel wären ideal, nun ist Schatten nun mal nicht immer genau dort, wo alle anderen Gegebenheiten günstig sind, z.B. eine Stiege, ein schöner Hintergrund, nicht zu weit weg vom Geschehen. Und wenn es eben mal ganz blöd läuft und es keinen besseren Ort gibt, dann müssen die Gäste zum Gruppenfoto in der prallen Sonne kurz ausharren, wie es auch bei dieser Hochzeit der Fall war.

Die Fotografin war also dabei die Gäste zu motivieren und positionieren. Nach einigen Minuten – bei sovielen Gästen kann das etwas dauern – war es dann soweit. Die motivierte junge Frau kletterte wagemutig auf ein altes Dach und.. just in dem Moment als sie abdrücken wollte, brach eine Dame zusammen, Kreislaufschwäche.

Der Dame wurde natürlich umgehend zur Hilfe geeilt, Wasser gereicht und anschließend im Stadl versorgt. Nachdem sich die Situation beruhigt hatte (zwischenzeitlich konnten alle Gäste etwas trinken, die Toilette aufsuchen oder eine rauchen), gab es einen zweiten Anlauf. Das ganze Prozedere also nochmal. Die Fotografin trat vor die Menge und bat gerade noch die letzten Personen wieder in Position, als da plötzlich jemand laut aus der Menge schrie: „Jetzt drück endlich ab!“.

Was ich mir in diesem Moment dachte, schreibe ich jetzt mal lieber nicht hierher. Ja schon klar, man muss solche Kommentare einfach überhören, drüber stehen, sich eine dicke Haut zulegen und sein Pokerface aufsetzen. Aber Fakt ist, auch wir Fotografen sind Menschen, die nur versuchen ihren Job gut zu erledigen.

Ich denke ich spreche für die meisten Hochzeitsfotografen wenn ich sage, dass wir unsere Arbeit mit Leidenschaft ausüben. Ohne Leidenschaft kann man Passfotos machen, aber keine emotionalen Hochzeitsmomente einfangen. Wir haben das Glück, an diesem einzigartigen Tag mit dabei sein zu dürfen und mit unseren Bildern diese besonderen Erinnerungen für immer festzuhalten. Sehr oft erlebe ich, dass ich anfangs nur „die Fotografin“ bin und mich die Hochzeitsgesellschaft am Ende des Tages wie eine Freundin der Familie herzhaft verabschiedet. Das ist wunderbar und gleicht kleine Hürden wie unüberlegte Zwischenrufe schnell aus.