Diese Frage beschäftigt gewiss jeden Kunden und auch Fotografen machen sich natürlich Gedanken über ihre Preisgestaltung. Wieviel darf ein Fotograf kosten? Was sind Dumpingpreise, was ist überteuert, was ist fair und warum sieht das eigentlich jeder ganz anders?

Fakt ist, viele Fotografen führen gar keine öffentliche Preisliste, da gibts weder Pakete noch irgendwas auf Stundenbasis, da steht allhöchstens etwas von „individuellem Angebot auf Nachfrage“. Die meisten Kunden – ich gehe hier von Privatkunden mit Interesse für Hochzeitsfotos, Portraits o.ä. aus – wollen hingegen Klarheit und das möglichst sofort. Wer möchte schon 10 Anfragen versenden und mehrere Tage auf ein Angebot warten, um schlussendlich Äpfel mit Birnen vergleichen zu müssen. Wenn du dann noch eine Fructoseintoleranz hast, tja dann gute Nacht.

Spaß beiseite, natürlich bekommst du beim Fotografen kein Obst serviert, zumindest nicht in erster Linie, aber es gibt tatsächlich sehr unterschiedliche Leistungen und zum Teil gravierende Preisunterschiede. Ein einstündiges Fotoshooting gibt es bestimmt schon ab 50,00 EUR zu haben, während ein anderer Fotograf gut und gerne das 10-fache dafür in Rechnung stellt. Beim einen Fotografen erhälst du alle Bilder des Fotoshootings per Download-Link, beim nächsten bekommst du 200 Fotos auf einem USB und beim dritten erhälst du eine erlesene Auswahl an Bildern als ausbearbeitete Fotos auf die Hand. Der erste macht womöglich gar keine Bildbearbeitung, der zweite lässt ein Programm drüberlaufen und der dritte sitzt an jedem Bild nochmals Stunden dran – das sieht niemand, aber man sieht es! Was für ein Wortspiel.

Um all diese unterschiedlichen Leistungen miteinander vergleichen zu können (sofern das überhaupt möglich ist), müssen die Angebote auf einen gemeinsamen Nenner gebracht werden. Genau das hat die Plattform Hochzeit.click gemacht und sich dem Thema „Durchschnittliche Kosten für Hochzeitsfotografen in Vorarlberg“ angenommen. Für die fotografische Begleitung einer 12-stündigen Hochzeit (ohne Alben o.ä.) gibt es demnach 3 Preisklassen:

  • Günstig: bis 1.500,00 EUR
  • Mittelpreisig: ca. 2.500,00 EUR
  • Exklusiv: ab 3.500,00 EUR

Ich weiß nicht wie es euch geht, aber ich persönlich mag Klarheit. Mag sein, dass man bei so manch einem Angebot erstmal schlucken muss, insbesondere wenn man sich zuvor noch nie mit der Materie auseinandergesetzt hat (bei unserem Hausbau musste ich mehrmals schlucken). Letztendlich kann man sich aber durch Preis- und Leistungsvergleiche ziemlich schnell ein Bild davon machen, welche Leistung und Qualität man für welchen Preis erhält und auch, warum die Kosten so sind wie sie sind. So muss man nur noch für sich entscheiden, was einem gefällt und wieviel man bereit ist, dafür auszugeben.

Warum die Preise derart unterschiedlich ausfallen hat vielerlei Gründe. Da spielen mitunter Faktoren wie Ausbildung, Erfahrung, Qualität, Equipment, Strategie, Haupt-/Nebenberuf, Fixkosten uvm. eine Rolle. Auch die Nachfrage regelt das Angebot. Sicher ist, dass ein Fotograf mit zu hoch oder zu niedrig kalkulierten Preisen auf Dauer nicht überleben wird, denn entweder macht er ein Minusgeschäft oder gar keines, da die Kunden ausbleiben. Sicher ist auch, dass Kunden oftmals nur die Spitze des Eisbergs sehen und nicht, was alles an Vor- und Nacharbeit für den Fotografen anfällt. Wer den Aufwand einer Arbeit oder eines Produkts hingegen kennt und schätzt – ganz egal in welcher Branche – ist auch eher bereit, dafür einen angemessenen Preis zu bezahlen. Vielleicht sollten wir uns aber auch nicht immer nur fragen „welcher Preis ist angemessen“ sondern „was ist es uns wert?“

Vielleicht sollten wir uns nicht immer nur fragen „welcher Preis ist angemessen“ sondern „was ist es uns wert?“

Würde mein Haus in Flammen stehen, so würde ich (nach Mensch und Tier) als erstes mein Hochzeitsalbum und jene der Kinder retten – sie sind für mich unbezahlbar. Fotos haben für mich eben einen sehr hohen Stellenwert. Für andere ist es das Auto, ihr Haustier oder vielleicht die Playstation. Je höher der Stellenwert, desto höher die Bereitschaft, dafür Geld auszugeben, völlig egal was die restliche Welt davon hält.

Fazit: In fast allen Bereichen des Lebens gibt es etwas für wenig Geld, etwas für die goldene Mitte und exklusive Angebote und wie überall ist es eine Frage des Anspruchs, des Geschmacks und auch des Geldbeutels, was für dich persönlich ein Fotograf kosten darf. Gott sei Dank ist der Markt groß und bestimmt für jeden Kunden etwas passendes dabei.

Was würdet ihr vor den Flammen retten?